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ShuiDao
Praxis für chinesische Medizin und Akupunktur

Winter

Gesundheit und Entspannung fördern während der Wintermonate

(Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life")

Während der drei Wintermonate verschliessen sich Himmel und Erde und fallen in das Ruhestadium der Speicherung. Wasser gefriert zu Eis, und in der Erde bilden sich Frostrisse. Die Yang-Energie der Natur verbleibt ungestört. Es ist die Zeit, früh zu Bett zu gehen und erst dann aufzustehen, wenn die wärmenden Strahlen der Sonne am Morgen erscheinen. Kälte sollte gemieden, die Wärme dagegen gesucht werden. Vorsicht ist geboten bei Massnahmen, die die Hautporen öffnen. Beachtet man dies nicht im Winter, besteht die Gefahr, das Netzwerk der Nieren zu verletzen. Dadurch wird die Fähigkeit des Keimens im Frühling beeinträchtigt. Dann wird der Erkrankte erst im kommenden Frühjahres von Erkrankungen, wie Muskelatrophie, Paralysen oder Schlaganfallgeschehen, genesen.

Während des Winters ist das Yang ins Innere abgetaucht. Wer zu dieser Zeit an einer Krankheit leidet, dem wird therapeutisch geraten, die eingedrungenen pathogenen Faktoren mit Methoden auszuleiten, die Erbrechen hervorrufen. Mit Methoden hingegen, die eine Öffnung der Hautporen verursachen, sollte man zu dieser Zeit vorsichtig sein, denn es geht hier zuviel wertvolle Yang-Energie verloren. Das Herz, und darüber hinaus die Zwerchfellregion neigen jetzt zu Hitzeansammlungen. Es ist nun die Zeit für in Wein eingelegte Tonika, oder für 1-2 kleine Tassen Discorea-Wein täglich, um das Yang-Qi zu unterstützen. Zur Nachtruhe sollte man nicht plötzlich niedersinken, sondern sich in Ruhe und Gemütlichkeit zu Bett begeben. Wattierte Kleidung ist nun angesagt, mit zunehmender Kälte kommen nach und nach immer mehr wärmende Schichten dazu, bis man die Kälte nicht mehr unangenehm fühlt, anstatt sich zu schnell zu warm einzupacken. Um unangenehme Konsequenzen zu vermeiden, sollte man die Angewohnheit meiden, sich direkt vor einem offenen Feuer aufzuwärmen. Hände und Füsse sind mit dem Funktionskreis des Herzens verbunden, und sollten nicht direkt über offenem Feuer gegrillt werden. Damit würde man das Feuer ins Herzen locken, dort führt es zu Symptomen der Unruhe. Aus diesem Grunde vermeide man auch das Grillen von Speisen über dem offenen Feuer. Man behalte in Erinnerung, dass kühlende Medizin nicht gegen extrem hitzige Erkrankungen wirkt, aber eben auch nicht wärmende Medizin gegen sehr kalte Erkrankungen - die Natur des Wasser ist feucht, die des Feuers ist trocken.

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Das Herz-Qi soll genährt werden durch Zunahme von salzigen, bei gleichzeitiger Verringerung von bitteren Speisen, weil die Wintermonate mit dem Nierenwasser zusammenhängen. Dieses wird durch den salzigen Geschmack beeinflusst. Das Herz-Qi sollte prophylaktisch genährt werden, um das Wasser zurückzuhalten, einen zu starken Einfluss auf das Feuer zu nehmen, und so das Herz in Disharmonie zu bringen. Es ist das Beste, sich in ein gut isoliertes Zuhause zurückzuziehen, auf regelmässige Nahrungsaufnahme zu achten, und seine Kleidung den Temperaturen anzupassen. Man sollte nicht zu wagemutig werden und sich dem kalten Wind aussetzen. Vor allem gilt dies für alte Menschen, weil der Winter ein erhöhtes Risiko für Erkältungen mit sich bringt. Diese resultieren in Symptomen wie Husten, Taubheit der Extremitäten, Schwindel, etc.

Während des Winters residiert das Yang der Erde tief im Inneren, während sich das Yin-Qi an der Oberfläche aufhält. Alte Menschen, die häufig zu Hitze-Symptomatik im oberen und zu Kälte-Symptomatik im unteren Teil des Körpers neigen, sollten im Winter heisse Bäder meiden. In der Zeit, in der das Yang im Inneren schlummert, führt sengende Hitze zu extremen Schweissausbrüchen. In hohem Alter werden die Knochen brüchig und das Fleisch gebrechlich, und der ganze Organismus reagiert überempfindlich auf diese Stimulantien.

Da der Winter die Zeit ist, in der Erkrankungen durch äussere Einflüsse schnell verursacht werden, gilt es die frühen Morgenstunden wegen des Frostes draussen zu meiden. Morgens sollte der Tag mit einer kleinen Tasse Wein begonnen werden, um die Kälte zu vertreiben; am Abend nimmt man dagegen etwas Kräuter, um innere Hitze zu vertreiben. So harmonisiert man sein Herz-Qi und vermeidet, dass pathogene Hitze aufsteigen kann. Im Winter sollte weiterhin Folgendes vermieden werden: Sex, zuviel Genuss von Backwaren, Mehlspeisen, Fleisch, Wan-Tan, Dumplings, etc.